Fremdwörter

Ich kann es verkünden! Ich habe wieder so etwas wie einen Super Nerd! Ein Premiummitglied im ehrenwerten Club der Stammgäste dieser heiligen Hallen.
Dieses Kind ist schlimmer als Bibi, schlimmer als Heidi und nur halb so liebenswert wie die alten Super Nerds. Es klingt hart aber ich kriege regelmäßig Blutdruck wenn Nöhli (so nenne ich sie nun weil Super Nerd doch nicht ganz passt) reinkommt.
Neulich gabs aber was sehr witziges:

Nöhli kommt rein (natürlich ohne Gruß), geht wortlos an ein Regal, nimmt einen Duden und stürmt raus o.O WTF? Ich also hinterher „Mooooment! Bücher nicht einfach mitnehmen, das weißt du. Also bitte zurück und wir verbuchen es!“
„Aber ich brauche es nur kurz und habe keine Zeit“ „Es wird verbucht oder bleibt in der Bibliothek!“
Nöhli kommt augenrollen und trotzig stampfend zurück, hibbelt natürlich an der Theke rum als müsse sie gleich nen Flieger kriegen und ist 2 Minuten später wieder da. „Da steht nicht drin was ich suche“, das wird natürlich völlig nöhlig gesagt und vorwurfsvoll, schließlich ist es meine Schuld dass das Wort im Duden nicht zu finden ist.
„Ich suche ein Fremdwörterbuch!“ „Neben dem Duden steht ein Fremdwörterbuch.“ Wieder genervtes Rumzappeln an der Theke, zwei Minuten später beglückt mich die Dame wieder mit den Worten „Da steht nicht drin was ich suche.Ich brauche ein Herkunftswörterbuch.“
Ich zeige ihr den Kluge, verbuche ihn und zwei Minuten später steht Nöhli wieder vor mir. „Da steht das Wort wieder nicht drin, ich muss wohl am PC recherchieren.“
Ich habe Mitleid und versuche zu helfen.
Kampfbibliothekarin: „Was für ein Wort suchst du denn?“
Nöhli: „City Coiffeur!“
Kampfbibliothekarin“…..“
Nöhli: „Also die Bedeutung.“
Kampfbibliothekarin „Hä?“ *kurzes Räuspern* „Es besteht ja aus zwei Teilen: City und Coiffeur. Was bedeutet City?“
Nöhli: „Ja, Stadt oder Innenstadt.“
Kampfbibliothekarin: „Genau und Coiffeur?“
Nöhli: „Der macht Kaffee!“
o.O

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KiTaKino

Anfang der Woche musste ich eine Angewohnheit einiger Siebklässler unterbinden. Sie hatten sich angewöhnt die Kleinen der gegenüberliegenden KiTa beim spielen im Garten zu beobachten. Ansich nichts schlimmes. Anfangs war es auch noch niedlich, die kamen und guckten lächelnd aus dem Fenster. Dann fing es an zu eskalieren, 10 Schüler belagerten die gesamte Festerfront, begannen üble Witze über die Kleinkinder zu reißen, schrien sogar teilweise aus den Fenstern. Das ist nun nicht die feine Art. Ich musste einige hartnäckige Lästermäuler sogar zum Klassenlehrer schicken weil sie a) ja garnichts getan haben  b) auch noch zu mir frech wurden und c) ihre Klassenkameraden dazu aufriefen nicht auf mich zu hören. Gute Kinderstube war da nicht gegeben und über soviel Dreistigkeit kann man nur den Kopf schütteln.

Ganz ehrlich, da sind mir die Schmuddelheftchenleser lieber oder die kichernden, rotgesichtigen Teenies die den Kunstbildband mit den „Nackigen“ anschauen 😉

Aber die ganz Schlimmen sind zum Glück in der Unterzahl. Zum Glück!

 

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Schmuddelheftchen

In der Bibliothek gibt es ein Regal mit Arbeitsmaterialien zum Thema Rauchen, Drogen, Magersucht und (Trommelwirbel) Sexualität. Es kommt immer mal wieder vor das Schülergruppen vor besagtem Regal stehen und sich kichernd und anschubsend dazu auffordern die Materialien zum Thema Sexualität aus dem Regal zu nehmen. Ich und mein Kollege machen uns öfter mal den Spaß hinzugehen und unsere Hilfe anzubieten. Rote Köpfe und ein Griff ins Nachbarregal sind meist das Ergebnis 😉

Gestern war allerdings ein sehr schlauer Schüler da. Er durfte am Nachmittag zum lesen in die Bibliothek. Schnurstracks geht er an den Comics vorbei und steuert DAS Regal an. Ein kurzer Blick nach links und rechts und fast so geschickt wie ein Taschendieb auf dem Weihnachtsmarkt verschwand eine kleine Broschüre unter seinem Pulli. Ich war gespannt was nun kommen würde. Völlig lässig schlendert er zu den Zeitschriften, schnappt sich eine National Geographic und verstaute das „Schmuddelheftchen“ in der Zeitschrift, geht cool in die Leseecke, pflanzt sich aufs Sofa und beginnt mit großen Augen zu lesen.  Besonders lustig fand ich es ihn zu beobachten als andere Schüler ebenfalls zum lesen aufs Sofa wollten. Er rutschte immer weiter an den Rand und machte die Zeitschrift immer weiter zu. Als ich ihn dann noch auf die mongolischen Falkner ansprach (war ein Thema besagter Zeitschrift) war es um mit dem Studium der äußeren und inneren  Geschlechtsmerkmale seiner Spezies. Er stammelte etwas von wegen „Jaja, ganz spannend, brauche ich für ein Referat, jetzt bin ich aber fertig und gehe“ Er war auch besonders fleißig und legte die Zeitschrift anstatt auf den Bücherwagen lieber selbst in den Zeitungsständer zurück, mit einem Schlenker zu DEM Regal.

Also an grauen, nebligen Wintertagen ist DAS Regal mir immer etwas Sonnenschein.

 

Beste Grüße,

eure Kampfbibliothekarin

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Wieder zurück!

Werte Leserschaft,

leider war ich in den letzten Monaten ernsthaft krank. Die gute Nachricht allerdings kommt sofort. Ich bin wieder soweit fit dass ich wieder für andere Dinge als den puren Alltag Energie habe und somit wieder Zeit, Lust und Energie fürs bloggen.

Ich darf (eingeschränkt) wieder Kampfsport machen und bin länger als 8-9 Stunden wach am Tag.

Klingt alles etwas dramatisch aber es geht mir wieder besser und ich werde das Internet wieder mit Geschichten aus den heiligen Hallen des Wissen beglücken, ob es will oder nicht 😉

Also, starten wir in die Vorweihnachtszeit und freue uns über die kleinen Dinge.

Eure Kampfbibliothekarin

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Klogeschichten

Da ich zwar in Besitzt des Schlüssel zur Lehrertoilette bin, die Schülertoiletten aber sehr viel näher bin, gehe ich oft zwecks Dringlichkeit in die weniger angenehmen Erleichterungsräumlichkeiten.

Ein Glück für euch! Ich habe gesammelt! Klogeschichten ;0)

 

Beginnen möchte ich mit der Begegnung mit einer jungen Dame die sich mittels Papierhandtücher etwas „pimpen“ wollte. Mit einem etwas zweifelndem Gesichtausdruck rückte sie Papier von links nach recht. Ich konnte mich genau so lange beherrschen bis sie (mit leicht knisternden Geräuschen) raus ging. Vllt. hätte ich ihr zu Toilettenpapier raten sollen, das ist geräuschärmer.

Zwei Schülerinnen dachten auch es sei eine hervorragende Idee zu zwei in einer Kabine zu sitzen und ein Stück Kuchen zu essen. Bah! Die Toiletten haben nicht mal Deckel zum darauf sitzen, was ebenfalls ekelig wäre.

Eine andere Schülerin wurde von mir erwischt wie sie genüsslich einen Latte Macchiato schlürfte und auf ihrem Handy rum tippte. Sie hatte sich dafür extra einen Stuhl ins doch leicht stinkige Toilettenareal gestellt. Ich ermahnte sie dass Handyverbot herrscht und dass ich in ein paar Minuten einen Kontrollgang machen würde um das Handy einzukassieren, sollte sie dann noch damit hantieren. Ich ging ehrlich gesagt nicht nochmal aufs Klo, war mir zu stinkig und ekelig. Aber ich denke mal sie war schnell verschwunden oder bekam bei jedem Türöffnen einen gehörigen Adrenalinschub.

Die Gespräche sind auch immer sehr erbaulich wenn die Schülerinnen denken sie seien alleine. Die Gesichter der 3 Achtklässlerinnen die sich über Intimrasur unterhalten haben und ich dann aus einer Kabine rauskam , nur leicht die Augenbrauen gehoben habe – unbezahlbar.

Wegen solcher aufheiternden Geschichten riskiere ich ab und an den Gang auf die Schülertoiletten.

 

Nase zu und durch :0)

 

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Kampfbibliothekarin goes NSA

Ha! Erwischt!

Anstatt am Referat zu arbeiten schauen sich die Bengels aus der Neunten Failvideos auf Youtube an.

Ich ermahne ob der Kicherei und bitte um konzentriertes Arbeiten. Als ich zurückgegebene Bücher in die Regale einstelle bemerke ich hektisches Mausgeklicke als ich in die Nähe des Rechners der Bengels komme.

Okay, euch kriege ich!

Gedacht, getan. Durch ein kleines Programm kann ich mich auf die Rechner schalten und gucke so zwei, drei witzige Filmchen mit, stehe auf und schleiche mich an.

„Ihr sollt arbeiten!“

„Machen wir doch! Schauen Sie mal hier, das ist unser Referat.“

„Und fürs Referat über Michael Gorbatschow müsst ihr Unfallfilmchen anschauen?“ (natürlich ziehe ich dabei eine Augenbraue hoch, das kommt immer total bibliothekarisch)

„Boah, Sie sind ja voll NSA! Wie können Sie das wissen? Das sieht man doch unmöglich von Ihrem Platz aus! Haben Sie die Rechner gehackt?“

„Natürlich nicht! Ich kann einfach meinen Hals sehr lang strecken und habs gesehen!“ (müssen wir ja nicht jedem erzählen und natürlich nutze ich das Programm nur sehr, sehr selten, bevor nun jemand schimpft wegen Persönlichkeitsrechten. Die Schüler wissen das bei Verdacht stichprobenartig auf die Rechner zugegriffen werden kann. Aber sie wissen nicht das ich das auch kann. Sie denken das bezieht sich nur auf den Computerraum und die Laptops)

Die Jungs waren danach brav und arbeiteten am Referat weiter. Nur manchmal verdrehte einer der Jungs seinen Hals und äugte zu mir herüber ;0)

 

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Vom Regen in die Traufe

„Ach, das Buch ist sicher total doof und langweilig! Ich glaube nicht das es mir gefällt.“

Warum will niemand das schöne Buch „Wunder“ lesen? Einige sagten doch glatt es sei wegen dem komischen Cover. Hallo?

Ich lies mich also auf einen Deal ein. Die Mädels lesen „Wunder“ und ich lese im Gegenzug ein Buch das ich doof finde und sie es total lesenswert.

Was soll ich sagen, sie fanden „Wunder“ wirklich sehr gut und kamen mir einem breiten Grinsen auf mich zu.

„Jetzt sind Sie aber dran!“ 

Ich ahnte es, es wird schrecklich, kitschig und bestimmt tauchen glitzernde, milchgesichtige Vampire auf!

Sie legten mir „Seelen“ auf die Theke. 912 Seiten zuckerwattiges Mädchenkopfkino!

Ich biss die Zähne zusammen und fügte mich meinem Schicksal. Inzwischen habe ich die ersten 200 Seiten gelesen und es ist nicht ganz so schlimm wie „Twillight“. Jeden Tag werde ich ausgefragt was passiert sei, wir wollen ja nicht das die Kampfbibliothekarin mogelt und einfach nur sagt sie hätte es gelesen. 

Ich werde es überleben und wenn ich die Mädels dazu bringe etwas ausserhalb der Vampir-Werwolf-Romantik-Endzeit-Ecke zu lesen ist es mir das auf alle Fälle wert.

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Wie die Zeit verfliegt

Nun habe ich gefühlt seit 400 Jahren nichts mehr von mir hören lassen und bitte meine werte Leserschaft um Verzeihung. Es gibt mich noch und ich lebe. So weit so gut.

Ich hatte wie es das reale Leben so will viel um die Ohren mit Kampfzwergen, jobwechselndem Kampfgatten, einem mehr als renitenten Kater (ich weiß, ich erfülle das Cliché der Bibliothekarin mit Hauskatze) und ich hatte etwas zu knabbern an einer Geschichte die hier vorgefallen ist.

Von diesem Fall möchte ich jetzt ein wenig erzählen.

Ich hatte sehr oft einen Schüler in der Bibliothek, er las sehr viel, war sehr interessiert an Empfehlungen d.h. er las auch mal ein paar „Klassiker“. Er verkroch sich regelrecht in den hintersten Ecken was mir mehr als seltsam vorkam. Zu seinen Mitschülern hatte er allerdings sehr guten Kontakt, er wurde begrüßt und unterhielt sich mit anderen, beim Mittagessen saß er nie alleine. Ich war etwas ratlos über sein Verhalten in der Bibliothek. Er beteuerte immer wieder es sei alles in Ordnung und er wolle nur in Ruhe lesen.

Eines nachmittags kam dann eine Betreuerin aus dem Ganztagesteam zu mir und fragte nach dem Schüler. Da ich etwas in Sorge war erzählte ich von seinem etwas merkwüdigen Verhalten.  Ich meinte noch „Als würde er sich vor jemandem verstecken.“  „Ja, vor mir!“ Diese Antwort lies mich dann etwas dumm aus der Wäsche gucken. Es kam raus dass der Junge von seinen Eltern nicht zur Nachmittagsbetreuung angemeldet wurde und sie sich weigerten ihn anzumelden. Sie verbaten ihm aber auch gleichzeitig sich bis 17 Uhr in der Stadt rumzutreiben. Versicherungstechnisch ist es allerdings so dass Schüler bis zur 9. Klasse ab 14:45 Uhr das Gebäude zu verlassen haben. Somit trieb der arme Kerl sich immer irgendwo im Schulgebäude rum, immer darauf bedacht nicht erwischt zu werden.

Die Eltern wurden schon mehrfach zum Gespräch gebeten und es wird wohl darauf hinaus laufen dass sie versuchen die Zeit bis zu den Sommerferien zu ziehen denn dann ist der Schüler in der 9. Klasse und muss nicht angemeldet werden.

Über Sinn und Unsinn dieser Regelung mit der 9. Klasse kann man nun streiten, Fakt ist, für mich zumindest, dass die Eltern hier eine ganz neue Art der Verwahrlosung betreiben. Ein Kind so unter Druck zu setzen dass es sich von Unterrichtsende bis zum Feierabend von Mama oder Papa wie ein Verbrecher verstecken muss ist wirklich nichts Schönes.

Die Schulleitung setzt natürlich auch alles daran zu beweisen dass der Junge sich ohne Genehmigung und Bezahlung im Gebäude aufhält. Mein Vorschlag dass er ehrenamtlich (wie in einer AG) in der Bibliothek arbeiten und neue Bücher rezensieren könnte wurde von der Schulleitung abgelehnt. Somit fällt meine Hilfe für ihn etwas hilflos aus. Mehr als ihn ignorieren wenn ich ihn auf dem Gang sehe oder zu verneinen dass er nach 14:45 Uhr in der Bibliothek war kann ich nicht tun. Ich habe ihm erklärt dass es auch versicherungstechnische Gründe hat und es richtig Ärger geben kann wenn ihm was passiert aber er meinte nur „Meine Eltern sehen es nicht ein, was soll ich tun?“ An den Vertrauenslehrer oder den Schulpsychologen will er sich auch nicht wenden. Ich habe nun mit dem Ganztagesteam die Abmachung getroffen dass wir ihn nicht mehr melden um ihm diesen Druck zu nehmen. Was ihn natürlich nicht vor dem Schulleiter schützt der regelmäßig seine Rundgänge macht.

Ich hoffe ihn stressen die letzten 6-4 Monate nun nicht zu sehr und werde mich freuen wenn er dann im Herbst entspannt in der Leseecke sitzen kann und in Ruhe sein Buch liest.

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Buchtipp

wunder

 

 

 

Heute möchte ich euch ein wirklich tolles Buch vorstellen.

Es geht um August, er leidet am sog Treacher-Collins-Syndrom. Sein Gesicht ist also deformiert. August wurde bisher zuhause von seiner Mutter unterrichtet und soll nun mit 10 Jahren in die Schule gehen.

Das Buch beschreibt nun wie August das meistert, welche Widerstände und offene Feindseligkeit er erdulden muss aber auch wie er Freunde gewinnt. Das Buch hat mich wirklich sehr berührt und auch wenn es teilweise etwas verkitscht amerikanisch rüberkommen mag, man kann sehr viel von August und seinem Umfeld lernen. Die Autorin schreibt so einfühlsam und mitreißend dass ich wirklich an ein paar Stellen weinen musste.

Toleranz, als Wort, fehlt gänzlich, kein erhobener Zeigefinger der einen schon mal nerven kann. Das Wort Freundlichkeit wird öfter verwendet und aus einfacher Freundlichkeit wächst eine Akzeptanz und „Normalität“ die wirklich ans Herz gehen und einen auch eigene Reaktionen reflektieren lässt.

Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet und auch empfehlenswert.

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Endlich eine Leseecke

Liebe Leser,

der Weihnachtsmann war auch in der Bibliothek. Nachdem ich den Direktor (den Neuen, ihr erinnert euch?) wochenlang bearbeitet habe und ein total schönes Gratissofa als Trumpf hatte wurde der Schulbibliothek endlich die Leseecke genehmigt. Das Pädagogenteam der Nachmittagsbetreuung half auch noch dabei den Direktor von der Notwendigkeit einer gemütlichen Leseecke zu überzeugen.

Zusammen mit einem treuen Leser der ersten Stunde (danke an Oli, Bier wird heute Abend im Training geliefert) brachten wir das Monstersofa zur Schule. Ich hatte das Sofa ehrlich gesagt etwas kleiner in Erinnerung und wir hatten etwas zu kämpfen. Der uralte Aufzug brachte mich mit diversen Aussetzern auch ganz schön ins Schwitzen und an den Rand einer Schnappatmung. Endlich im Bestimmungsstockwerk angekommen wurden lustlose Schüler durch die Erscheinung von meinem Helfer gleich zu lammfrommen und fleißigen Helfern. Ich glaube die hätten das Sofa noch neu bezogen wenn der riesige Kampfsportverteran sie darum gebeten hätten. Tagelang schauten mich diese Schüler noch mit einem Ausdruck von Unglauben und Respekt an. Ich habe sie einfach in dem Glauben gelassen dass dieser große, breite Kerl mein Mann sei. Oli wird mir das sicherlich verzeihen 😉 und mir diese kleine Schadenfreude gönnen.

Die Schulbibliothek habe ich dann zusammen mit ein paar Schülern umgestellt und umgestaltet. Es hängen nun Poster und Bilder an den Wänden und demnächst gibt es noch eine Pinnwand mit Rezensionen. Das war eine Idee einer Schülerin die fast alle Pausen und Freistunden in der Bibliothek ist und liest.

Das Sofa kam natürlich toll an und die Schüler die nun nachmittags zum lesen kommen wissen sie auch sehr zu schätzen. Schuhe werden ausgezogen, es wird pfleglich mit den Kissen umgegangen und wir haben viel mehr „Stammgäste“ die mal in einer Freistunde zum lesen kommen anstatt sich in der Cafeteria die Zeit zu vertreiben.

Ich selbst bin überglücklich nach nunmehr fast 8 jährigen Bemühungen, unzähligen Mails und Konzeptvorschlägen endlich einen kleinen Sieg errungen zu haben. Die Leseecke lag mir sehr am Herzen und bereichert die Bibliothek ungemein.

Ich hoffe sehr das ihr alle schöne Weihnachten hattet und so gut ins neue Jahr gestartet seid.

 

Eure Kampfbibliothekarin

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